Diese früh entstandenen Primärmutation wurde erst unter der Bezeichnung "Europäisch Blau" geführt, später hieß sie dann mal Türkis, aber letztlich hat man sich einheitlich auf Seegrün geeinigt. Dass es keine Blaumutation ist, erkennt man am Vorhandensein der gelben und roten Psittacine im Gefieder, wenn auch nur in reduzierter Form, wodurch auch die Veränderung der grünen Farbe kommt. Alle dunklen Melaninfarben erscheinen dadurch dunkler. Die Reduktion der gelben und roten Psittacine erfolgt nicht einheitlich und kann zwischen 30 und 60% liegen, jedoch ist es in den meisten Fällen eine Reduktion um 50%. Durch diese Reduktionsform ergeben sich bei der Kombination mit anderen Mutationen interessante Varianten, da sie als co-dominante Form auf alle Farben übertragbar ist.

Leider ist ein Faktor an diese Mutation gekoppelt, der bewirkt, dass das Gefieder der Tiere strähnig wirkt, da die Feder schlanker ist und über weniger Spannkraft verfügt. Auf Grund dessen hat diese Mutation nie wirklich große Popularität erreicht und war schon fast aus den Zuchten verschwunden. Außerdem hat man in der Anfangszeit versucht die Farbe durch Verpaarung mit den echten blauen zu Verbessern, was natürlich nicht funktionierte, da es sich um zwei grundsätzlich andere Mutationen handelt. Gäbe es nicht einige "verbissene" Züchter dieser Farbspielart, wäre sie sicherlich schon längst Geschichte. Zu ihnen gehört auch Herr Wolfgang Jaster aus Weddingstedt, der mir eine beträchtliche Anzahl Fotos zur Verfügung stellte.

 

Wildfarbig seegrün

Opalin seegrün pastell orange

In allen Fällen erkennt man im adulten Gefieder die oben erwähnte Strähnigkeit, die an diese Mutation gekoppelt ist. Hier hat der Züchter gut die positive Wirkung des Pastellfaktors für die Verbesserung Gefiederstruktur eingesetzt.

Wildfarbig seegrün pallidIno