Wilde Wellensittiche


2011 / 2012

Seit vielen Jahren schon war es ein Wunsch von mir, einen kleinen Schwarm wilder Wellensittiche zu halten. Nach den unterschiedlichsten Bemühungen - unter anderem mit Kontakten zum Zoo Köln, der zur Zeit den einzigen wirklichen Stamm wilder Import-Wellensittiche in Deutschland hat, jedoch keine abgibt, bin ich zu der Entscheidung gelangt, es wie der Tiergarten Wilhelma oder Tierpark Hagenbeck zu machen und über die Selektion einen Stamm wildfarbener Wellensittiche heraus zu züchten. Dazu besorgte ich mir bei verschiedenen Hobbyzüchtern hellgrüne, wildfarbene Wellensittiche, möglichst ohne Standard-Einkreuzung. Die Spalterbigkeit bleibt bei der Zucht in gemischten Volieren allerdings im Dunkeln, so dass ich da stark selektiv eingreifen musste. Es war schon ein recht schöner Stamm entstanden und wir werden sehen, was die kommende Zuchtsaison bringt.

 

2013

Wie ich durch Recherchen und in Gesprächen mit Züchtern gleichen Interesses erfahren habe, gibt es in Holland mehr Züchter - schon fast eine eingeschworene Gemeinschaft - die sich schon länger mit den wilden Wellensittichen, den dort so genannten "Bush Budgies" beschäftigen.

Im Lauf des Jahres habe ich mich von allen meinen Rückkreuzungen getrennt und bemühte mich um diese "Urform"...

 

2014

Im vergangenen Herbst bekam ich von einem deutschen Züchter Nachzucht von Originalvögeln aus Australien, die über Dänemark nach Deutschland kamen. Diese sind wirklich um einiges kleiner als meine selektierten Tiere. Was besonders auffällt ist, dass diese Vögel wirklich li und re jeweils nur 2 kleine kreisrunde Kehltupfen aufweisen. Aufgrund der Erfahrungen bei meiner früheren Selektionszucht auf den Urtyp dachte ich erst, dass verwaschene oder vereinzelt auftretende Mehrpunkte immer ein Hinweis auf Schauwellensitticheinkreuzung sei, jedoch scheint dies auf verschiedene regionale Unterarten der Bush-Budgies zurück zu gehen. Diesen Rückschluss lassen jedenfalls Gespräche mit anderen Züchtern logisch erscheinen. Die von mir gehaltenen Originalvögel sind sehr agil, sehr frühreif, haben pro Gelege 3-4 Junge, was m.E. alles Indizien für eine dem Wildvogel sehr nahe Spezies darstellt. Bei 2 Paaren hatte ich jeweils 2 Bruten parallel in einem Nistkasten, wobei der Hahn sich um die fast flüggen Jungvögel kümmerte und die Henne daneben die noch nakten Jungen huderte. So saßen einmal 8 Junge zusammen im Kasten und einmal 7 !!  Eine Junghenne von März zog im Juli bereits eigene Junge auf, was ich nach der ersten Brut jedoch unterband. Von 3 Paaren habe ich letztlich 35 Junge gezogen! Die Vögel fühlen sich in der Schwarmhaltung äußerst wohl und ich konnte noch keine echten Streitereien untereinander feststellen.

 

2015

Inzwischen habe ich einen zweiten Schwarm mit  Bush Budgies holländischer Abstammung und habe dadurch zwei getrennte Blutlinien.

Alles in allem sehr nette Vögel, die mich neugierig machen auf das was noch kommt.

 

2016

Ich habe einen schweren Kampf mit mir selbst ausgefochten, aber die Vernunft hat gesiegt. Schweren Herzen trenne ich mich zum Jahresende  von meinen Bush-Budgies. Meine Behinderung und die damit einhergehende Gesundheit zwingen mich zur drastischen Reduzierung der Vogelmenge. Da die wildfarbigen Wellensittiche in der Anzahl über 2/3 der Vögel ausmachen gebe ich die beiden blutsfremden Zuchtstämme an einen Züchter ab, der von mir schon eiinige Jahre Vögel hat und genau wie ich dem Charme dieser kleinen grünen Vögel verfallen ist. Nach Rücksprache mit ihm, werde ich hier seine E-Mail veröffentlichen, dann können sich Interessenten an ihn wenden.

 

Meine wildfarbenen Originalen Bush-Budgies

Die ersten Jungvögel von 2016 werden selbständig.